Paula Carralero Bierzynska

Triptychon der Retusche

2019

Nuevos Ministerios ist ein Gebäudekomplex der Regierung in Madrid, das nach dem El Escorial gebaut wurde und während unterschiedlicher politischer Systeme -der Republik, der Diktatur, der parlamentarischen Monarchie- in Betrieb war. Wie spiegelt sich der politische Wandel in der Architektur wider?
Durch die Retusche verliert das digitale Bild an Objektivität: die menschliche Hand greift wieder in die Maschine. Das Triptychon der Retusche transformiert das Bild von Nuevos Ministerios vom Analogen ins Digitale, vom Digitalen wieder ins Analoge.
Zuerst habe ich Zeichnungen von Nuevos Ministerios und die Überführung Eduardo Dato aus dem 8. Stock des Gebäudes vorne angefertigt. Danach habe ich diese Zeichnungen in Luftansicht in ein digitales 3D Modell konvertiert. Auf diesem Modell basierend habe ich das Triptychon hinter Acrylglasplatten mit den vergrößerten Proportionen eines Handydisplays gemalt. Jede Ansicht entfernt sich auf jeder Tafel weiter vom Bodenniveau, und unterschiedliche Perspektiven werden durch Handys oder Rückspiegel gezeigt. Was bleibt, ist ein offenes Bild im Wandel, das von den Zuschauern wieder interpretiert werden muss.

Triptychon der Retusche, 2019, Öl und Pigmente hinter Acrylglas, 250 x 125 cm (jeweils). Photo: Franziska Libuda

Triptychon der Retusche, Detail. Foto: Franziska Libuda

Triptychon der Retusche, Wandmalerei, Ausstellungsansicht, 2019. Photo: Eric Tschernow