15.05.2023 | art in berlin: Kulturstandort Uferhallen erneut in Gefahr

14.05.2023 | art-in-berlin, chk: Der Uferhallen e.V. wendet sich in einem Offenen Brief (der hier gelesen und unterzeichnet werden kann) an die Öffentlichkeit, um auf das drohende Aus und die Vernichtung des Produktions- und Kulturstandortes der Weddinger Uferhallen aufmerksam zu machen. Angesichts steigender Quadratmeterpreise und dem Mangel an Atelierplätzen für die Kulturszene eine Hiobsbotschaft.

Der Uferhallen e.V. wurde im Jahr 2019 ins Leben gerufen, um gemeinsam gegen die schon damals drohende Verdrängung anzukämpfen. Mit zahlreichen Aktionen machten Künstler:innen und Gewerbetreibende auf die Bedeutung von Kultur im Stadtraum aufmerksam und demonstrierten für deren Daseinsberechtigung. Dass der Kampf durchaus Früchte trug, zeigte der sogenannte „Letter of lntent" (LOI) im Jahr 2021. Eine Vereinbarung unterzeichnet durch das Land Berlin, die Senatsverwaltung für Kultur und Europa und das Landesdenkmalamt gemeinsam mit dem Eigentümer, der UferHallen AG, und dem Uferhallen e.V., der Interessenvertretung der Künstler:innen. Diese beinhaltete eine Verlängerung der Mietverträge bis Ende 2023. Anschließend sollte über eine langfristige Vermietung der Atelierflächen entschieden werden. Auch über die Bezahlbarkeit der Ateliermieten im Rahmen eines städtebaulichen Vertrags konnte verhandelt werden. Das scheint jetzt alles wieder hinfällig.

In dem Offenen Brief heißt es: "Alle bisherigen Verhandlungen sind ... bedeutungslos: Kündigungen werden angedroht, der geplante Generalmietvertrag über 30 Jahre ist obsolet. Mieter:innen verlieren ihre Arbeitsräume; denn insgesamt drei Bauvorhaben sollen ab Januar 2024 auf dem Areal errichtet werden. Diese wurden dem Eigentümer - dem Bebauungsplan vorgreifend - zugesichert. Ob den betroffenen Mieter:innen dafür notwendige Umsetzungsflächen zur Verfügung gestellt werden, ist aktuell völlig unklar."
Auch der Atelierbeauftragte für Berlin und Leiter des Atelierbüros im Kulturwerk bbk berlin, Dr. Martin Schwegmann, appelliert an Senat, Bezirk und Eigentümer, eine langfristige Lösung zu finden, um diesem Ort der künstlerischen Arbeit eine Zukunft zu geben.

Es ist an der Zeit, nach einer Lösung zu suchen, die mehr Nachhaltigkeit verspricht. Und deshalb: je mehr Unterschriften unter dem Offenen Brief, umso besser.